LEHRE

Vom eigenen Bildbelieben
Seminar Kunstdidaktik, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstpädagogik WiSe 2023/24

Was heißt es, Bilder zu erfahren? Wie gelingt es Bildern, durch ihre Bildlichkeit etwas wahrnehm­bar zu machen, etwas ins Zeigen zu bringen und wie gelingt es ihnen, dass wir sie als Bilder erfah­ren, wahrnehmen, identifizieren, gebrauchen und verstehen? Bilder haben im kunstpädagogischen Feld ihren sicheren Platz. Als mediale Konstellationen ermöglichen sie uns Bilderfahrungen. Das Seminar betrachtet diese als Teil von Bildungsprozessen und nimmt dazu an den Rändern des Bildlichen dessen Spezifik in den Blick. Dabei verdeutlicht der phänomenologische Zugang zur Bilderfahrung, das bestehende Gewissheiten gegenüber Bildern aufgebrochen und zugunsten einer vom Subjekt ausgehenden Erfahrung betrachtet werden können. Fragen nach dem eigenen Bildbelieben, visueller Assoziation und Überlegungen zum Betrachten von Bildern ermöglichen gemeinsame Anlässe zur Reflexion von Bilderfahrungen im Kontext kunstpädagogischer und künstlerischer Praxis.

Sagen (ver)suchen
Seminar Kunstdidaktik, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstpädagogik WiSe 2023/24

Die Reflexion über Kunst und künstlerische Praxis erfolgt oft über ein Sagen. Didi-Hubermans Plädoyer für ein »Sagen versuchen« (2018) stellt einer Virtualität im Sehen eine Ohnmacht im Sagen gegenüber. Ein Mangel an Sprache wird hier jedoch produktiv gewendet, um ihn als Intensivierung im Betrachten zu verstehen. Das Seminar setzt an dieser theoretischen Überlegung an und widmet sich der Dichotomie aus Sagen und Zeigen, um Didaktik und Vermittlung, ihre Strategien und Konzepte zu befragen. Sowohl das Sprechen über die eigene künstlerische Praxis, um diese im Studium zu reflektieren, als auch das Beschreiben ästhetischer anderer, betrifft die Professionalisierung von Kunstpädagog*in und Kunstvermittler*in. In unterschiedlichen Feldern der Kunstvermittlung begegnen wir zudem ›Laien‹, deren Zugänge zu Kunst nicht selten im Mangel an Worten münden. In Lehr-Lernsettings können diese ›Falten im Sagen‹ reflektiert werden und über andere Weisen des Antwortens verhandelt werden. Impulse und Grundlagen bietet die theoretische Vertiefung von Fragen der Kunstpädagogik sowie der Kunst- und Bildwissenschaft.

Sinnliche Ereignisse (er)finden, entwerfen, reflektieren
Pro-Seminar für Grundschulstudierende »Ästhetische Praxis für Primarstufe«, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstpädagogik WiSe 2023/24

Zwischen Zugängen zur eigenen ästhetischen Praxis und Anlässen für diese in der Grundschule, (er)finden, entwerfen und reflektieren wir im Seminar Möglichkeiten für sinnliche Ereignisse. Ausgehend von Kindheiten im Plural, fragen wir nach ästhetischen Bildungsmomenten Anderer und erproben Beobachtungspraxen. In unterschiedlichen experimentellen Settings bewegen wir uns zwischen eigener ästhetischer Praxis und kunstdidaktischen Zugängen für die Grundschule.

How now? Gesellschaftspolitischen und kulturellen Fragen mit erfahrungsbasierten Zugängen durch Kunst begegnen
Seminar Kunstdidaktik, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstpädagogik WiSe 2023/24

Aktuelle kunstpädagogische Zugänge beziehen sich auf vielfältige zeitgenössische Fragen, die einen heterogenen und sich entwickelnden Diskurs bilden. Sie berühren zum Beispiel die Bedeutung von eigenen Bilderfahrungen, Medialer Bildung, Postdigitaler Kultur, diskriminierungskritischen Perspektiven, Nachhaltigkeit, Klimakrise und vielem mehr. Das Seminar bietet die Möglichkeit, eine eigenständige vertiefte Recherche und Auseinandersetzung mit einem im kunstpädagogischen Diskurs relevanten Thema vorzunehmen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, wie sich durch Kunst erfahrungsbasierte Zugänge entwerfen lassen. In explorativen und experimentellen Zugängen suchen wir nach Schnittstellen zwischen eigener künstlerischer Praxis, zeitgenössischen künstlerischen Strategien und kunstpädagogischen Forschungsfeldern.

Vorbereitung Praxissemester
Seminar / Master Lehramt an Grundschulen, Universität der Künste Berlin, SoSe 2023

Das Vorbereitungsseminar bereitet auf die eigenen Unterrichtspraxis im Praxissemester vor. Wir wenden uns dem Verhältnis von Planung und Ungewissheit zu, nehmen die neue Rolle im Klassenraum in den Blick und nähern uns kunstdidaktischer Praxis durch Beispiele und eigene Entwürfe an. Das Vorbereitungsseminar ist Teil des Praxissemesters, dessen Ziel es ist, den Studierenden einen reflexiv-experimentellen Erprobungsraum für die ästhetische und künstlerische Bildungspraxis mit Kindern zu eröffnen. Eine besondere Herausforderung liegt hierbei darin, die Studierenden zu unterstützen künstlerische Bildungsanlässe zwischen Kind und Kunst zu entwickeln, d.h. die eigenen künstlerischen Erfahrungen mit der Perspektive der Kinder, ihrem Denken, Handeln und Fühlen in produktive Wechselbeziehung zu bringen und dabei transkulturelle Zugänge zu berücksichtigen.

Beobachten und Dokumentieren.
Seminar, Beobachten und Dokumentieren, Universität der Künste Berlin, SoSe 2023

Das Seminar bietet Anlass Praxen des Beobachtens und Dokumentierens neu und anders zu denken und mit eigenen Zugängen, Begriffen und Praktiken zu experimentieren. Dazu findet eine Einführung in qualitativ, ethnografisch und künstlerisch orientierte Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren statt. Im Fokus stehen die ästhetischen und künstlerischen Bildungsprozesse von Kindern im Grundschulalter. Das Seminar steht in enger Verbindung mit Projekten der grund_schule der künste. Es wird neben Theoriearbeit auch in Grundlagen ästhetischer Bildung eingeführt. Die aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft zur Teamarbeit und zur Präsentation werden vorausgesetzt.

Kunstdidaktische Forschungspositionen.
Seminar / Master Lehramt an Grundschulen, Universität der Künste Berlin, WiSe 2022/23

Das Seminar möchte Impulse für die Entwicklung einer Master-Thesis geben und bietet Raum für eigene Fragestellungen bzw. ein eigenes Forschungsvorhaben. Unter besonderer Berücksichtigung der Grundschule erarbeiten wir im Seminar Einblicke in die aktuelle Forschungslandschaft des Fachgebietes. Im Mittelpunkt stehen kunstdidaktische Forschungspositionen und -konzepte.

Ästhetische Bildungen reflektieren.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren , Universität der Künste Berlin, SoSe 2022

Wie verändern wir das Feld unserer Beobachtung? Wie wirken antizipierte Beobachtungen auf unsere Dokumentationspraxis ein? Was wollen wir und was wollen wir nicht zur Darstellung bringen? Was ermöglicht eine Haltung der Verwunderung gegenüber Praxen des Beobachtens und Dokumentierens? Wie können wir diesen vor dem Hintergrund aktueller medialer und sozialer Bedingungen begegnen?

Kunstdidaktische Forschungspositionen.
Seminar / Master Lehramt an Grundschulen, Universität der Künste Berlin, WiSe 2021/22

Das Seminar möchte Impulse für die Entwicklung einer Master-Thesis geben und bietet Raum für eigene Fragestellungen bzw. ein eigenes Forschungsvorhaben. Unter besonderer Berücksichtigung der Grundschule erarbeiten wir im Seminar Einblicke in die aktuelle Forschungslandschaft des Fachgebietes. Im Mittelpunkt stehen kunstdidaktische Forschungspositionen und -konzepte.

Gesten medialer (An)Wendung.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren , Universität der Künste Berlin, SoSe 2021

Verstehen wir Anwendung „als Oberbegriff für eine Praxis des Antwortens, wie auch für eine Praxis des Übersetzens“ (Sabisch 2007:27), so lässt sich in Anwendungen eines Beobachtens und Dokumentieren eine Haltung medialer Bezugnahme erkennen. Dabei steckt in der Anwendung auch die Wendung, die etwas Reflexives hat und ausgehend vom Eigenen etwa danach fragen lässt, was wir in die Beobachtung von uns hineingeben. Hier und an weiteren Fragen wollen wir im Seminar ansetzen: Was ermöglichen und verunmöglichen Gesten des Beobachtens und Dokumentierens und wie bilden sie Relationen im Rahmen transindividueller Vergemeinschaftung? Welche medialen Sprünge entstehen im Dokumentieren und wie können bspw. auch eigene künstlerische Praxen Zugänge bilden? Das Seminar bietet Anlass Praxen des Beobachtens und Dokumentierens neu und anders zu denken und mit eigenen Zugängen, Begriffen und Praktiken zu experimentieren. Dazu findet eine Einführung in qualitativ, ethnografisch und künstlerisch orientierte Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren statt. Im Fokus stehen die ästhetischen und künstlerischen Bildungsprozesse von Kindern im Grundschulalter.

Fremdverstehen und Ansprüche.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren , Universität der Künste Berlin, SoSe 2021

„Bilder, materielle wie auch immaterielle, sowohl Bilder von sich selbst als auch Bilder von Anderen, sind unabdingbar für die Subjektwerdung.“ (Laner 2019:65) Die von Iris Laner hervorgehobene Kraft der Bildlichkeit veranlasst in Reflexion eigener Beobachtungs- und Dokumentationspraxis in den Blick zu nehmen, wie im Rahmen ästhetischer Bildungsprozesse auf Folie eines Fremdverstehens Ansprüche artikuliert werden: Wie verändern wir das Feld? Wie wirken antizipierte Beobachtungen auf unsere Dokumentationspraxis ein? Was wollen wir und was wollen wir nicht zur Darstellung bringen? Das Seminar bietet Anlass Praxen des Beobachtens und Dokumentierens neu und anders zu denken und mit eigenen Zugängen, Begriffen und Praktiken zu experimentieren. Dazu findet eine Einführung in qualitativ, ethnografisch und künstlerisch orientierte Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren statt. Im Fokus stehen die ästhetischen und künstlerischen Bildungsprozesse von Kindern im Grundschulalter.

Kunstdidaktische Forschungspositionen.
Seminar / Master Lehramt an Grundschulen, Universität der Künste Berlin, WiSe 2020/21

Das Seminar möchte Impulse für die Entwicklung einer Master-Thesis geben und bietet Raum für eigene Fragestellungen bzw. ein eigenes Forschungsvorhaben. Unter besonderer Berücksichtigung der Grundschule erarbeiten wir im Seminar Einblicke in die aktuelle Forschungslandschaft des Fachgebietes. Im Mittelpunkt stehen kunstdidaktische Forschungspositionen und -konzepte.

Vom Auffallen und Aufmerken.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren (A), Universität der Künste Berlin, SoSe 2020

Was uns auffällt, was sich uns zeigt, wird wie ein Schatten begleitet von dem, was sich uns entzieht oder was sich uns nicht zeigen soll. Versuchen wir uns solchen Geschehen anzunähern, erscheint neben dem ‚Was‘ die Frage danach, ‚Wie‘ sich uns bspw. etwas zeigt, als unabdingbare Perspektive der Medialität. Und es zeigt sich nicht einfach etwas, sondern es zeigt sich mir oder jemandem etwas, sodass der Blick auf Aspekte der Sozialität und Alterität gerichtet ist. Anders als bspw. die teilnehmende Beobachtung verdeutlicht die beteiligte Beobachtung (ZINNECKER) unsere Involviertheit in das Geschehen. Das Seminar bietet Anlass mit eigenen Zugängen, Begriffen und Praktiken zu experimentieren. Dazu findet eine Einführung in qualitativ, ethnografisch und künstlerisch orientierten Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren statt. Im Fokus stehen die ästhetischen und künstlerischen Bildungsprozesse von Kindern im Grundschulalter. Das Seminar steht in enger Verbindung mit Projekten der grund_schule der künste, an denen Kooperationsklassen beteiligt sind und bietet so Gelegenheit, die Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren in der Praxis zu erproben.

Inszenierte Ungewissheit.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren (B), Universität der Künste Berlin, SoSe 2020

„Im vorliegenden Fall dürfen wir die Geste des Fotografierens nicht so zu betrachten versuchen, als ob wir sie fotografieren würden, sondern müssen sie so ins Auge fassen, als ob uns nichts an ihr bekannt wäre und wir sie ganz naiv zum ersten Mal sähen, wenn wir herausbekommen wollen, was dabei »wirklich« abläuft.“ (Flusser „Die Geste des Fotografierens“, 102f)
Mit Vilém Flussers vorgeschlagener Besonderung lässt sich eine Ungewissheit inszenieren, auf deren Boden anstelle einer Geste der Gewissheit, Irritationen möglich werden. Eine solche Haltung der Verwunderung ermöglicht Praxen des Beobachtens und Dokumentierens neu und anders zu denken. Das Seminar bietet Anlass mit eigenen Zugängen, Begriffen und Praktiken zu experimentieren. Dazu findet eine Einführung in qualitativ, ethnografisch und künstlerisch orientierten Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren statt. Im Fokus stehen die ästhetischen und künstlerischen Bildungsprozesse von Kindern im Grundschulalter. Das Seminar steht in enger Verbindung mit Projekten der grund_schule der künste, an denen Kooperationsklassen beteiligt sind und bietet so Gelegenheit, die Beobachtungs- und Aufzeichnungsverfahren in der Praxis zu erproben.

Einfallen und Entzug.
Seminar: Beobachten und Dokumentieren (C), Universität der Künste Berlin, SoSe 2020

Unter Bezug auf die Wortherkunft des Begriffs ‚Theorie’ bezeichnet die Psychoanalytikerin Beate Hofstadler Theoretiker*innen als Zuschauer*innen, weshalb zwischen Theorien über die Welt und der Wahrnehmung von Welt ein dialektisches Verhältnis bestünde – das heißt sie sind wechselseitig voneinander abhängig. In diesem Zusammenhang spricht Hofstadler von einem Sehvermögen und Sehverleugnen, also das, was in den Blick fällt oder sich entzieht (Hofstadler 2012, 79.) Was sich nicht zeigt, kann demgemäß auch als das, was sich nicht zeigen soll verstanden werden bzw. was ich nicht in den Blick nehmen kann, da es sich mir entzieht. Diese Perspektive lässt sich zum einen auch auf andere Sinneswahrnehmungen übertragen (Hörvermögen/ Hörverleugnen). Für ein Beobachten und Dokumentieren von ästhetischen Praktiken Anderer, können wir dadurch zum anderen Dynamiken zwischen Beobachter*innen und Beobachteten in den Blick nehmen und reflektieren, die bspw. unsere Aufmerksamkeit betreffen.

Wie zusammen arbeiten? Formen der Kooperation und Kollaboration im Kontext von Kunst und Bildung
Einführende Vorlesung in die Fachdidaktik Bildende Kunst + Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2019)

Zusammenarbeit ist mehr als die synchronisierte, mediale Assoziierung von Menschen, Dingen und Aktanten. Zusammenarbeit ist ein riskantes Unterfangen und aktualisiert sich zwischen den aufeinander bezogenen und ineinander verschränkten Prozessen der Sozialisierung und der Subjektivierung. Sie oszilliert zwischen der Erfahrung von Irritation und dem Irritieren des Eigenen. Es braucht eine gewisse Absonderung, Autonomie und Singularität der Einzelnen, die historisch oft Künstler*innen zugesprochen wurde, damit eine Zusammenarbeit als Reibung produktiv werden kann. Zugleich bedarf es einer Anschluss- und Verständigungspraxis, die historisch oft Pädagog*innen unterstellt wurde, um Verständigung jenseits eines vermeintlichen Konsenses überhaupt zu ermöglichen.

Im Rahmen der Ringvorlesung stellen wir die Frage, wie wir im Spannungsfeld von Kunst und Bildung trotz oder gerade wegen unterschiedlicher Selbstverständnisse zusammenarbeiten (wollen)? Das Spektrum reicht von temporären Projekten zwischen Schulen, Museen, Kunsthochschulen und Universitäten bis hin zu ko-konstruktiven Praktiken der Autorschaft, des Team-Teachings, der Teamforschung, des Projektmanagements, der Sichtbarmachung in Kunst und Wissenschaft.

Was sind implizite und explizite Motivationen, Bedingungen, Hemmnisse  und Herausforderungen der Zusammenarbeit in Produktion und Rezeption? Wie werden die Strukturen der Beteiligung und der Exklusion erlebt? Wo und wie können Konflikte reflektiert werden? Welche medialen Infrastrukturen werden zur Koordination, Organisation, Kommunikation, zur Abstimmung und Planung in Anspruch genommen? An welchen Stellen und Orten können Strukturen, Hierarchien und Freiheiten verändert werden?

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Prof. Dr. Alexander Henschel, Prof. Dr. Marcus Recht und Prof. Dr. Andrea Sabisch

dialog & display
Projektseminar (Master), Fachdidaktik Bildende Kunst, Universität Hamburg (WiSe 2018/19)

Der Dialog, als Erweiterung der eigenen Sicht, grundlegend ein Zwischen erzeugend, findet wie selbstverständlich Eingang in ein pädagogisches Vokabular, verbleibt dort jedoch häufig als Hülle. Das Display, als Methode und Resultat zugleich (Loreck), kann als Projektionsfläche für Symptome von Erfahrung verstanden werden, die sich jedoch als kontingente Phänomene situieren. Momente des Zeigens und Sichtbarwerdens oder -machens (Mersch) verweisen auf kommunikative Funktionen des Displays.
Wie können wir das Dialogische, als Begründer von Denkkollektiven (Fleck), als intuitives Hin und Her, etwa im Kontext von Aufmerksamkeit, Belieben oder Begehren reflektieren? Wie lässt sich von Kunstpädagogik aus über pathische und responsive Dimension von Erfahrung (Waldenfels) nachdenken? Wie gelangen wir über experimentelle Formen eines „disPLAYings“ in einen produktiven Modus kunstpädagogischer Theoriebildung?

Im Seminar wollen wir „Dialog und Display“ als Denkfiguren heranziehen, um unterschiedliche kunstpädagogische Dimensionen zu reflektieren und etwa über ästhetische Ansteckung und Formen anderen Wissens (Busch), sowie Wirkmächte und -kräfte von Bildern sprechen. Ziel des Projektseminars ist, zentrale Fragestellungen der Kunstpädagogik zu entwickeln, sowie Positionen zeitgenössischer Kunst und der eigenen kunstpädagogischen Position zu verknüpfen und fachlich zu reflektieren.

blicke.
Einführende Vorlesung in die Fachdidaktik Bildende Kunst + Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2018)

Die Konstitution von Bildern ist an Blicke geknüpft, die mehr und anderes sind als Sehstrahlen. Blicke initiieren das Sehen. Indem sie einen Blickwechsel in Gang setzen, eröffnen sie ein elementares Zusammenspiel zwischen Bildern und Subjekten. Diese sich wechselseitig belebende und entziehende Kraft, die durch Bilder hindurch ihre Wirkung entfaltet und über die wir kaum verfügen können, soll zum Thema der diesjährigen Ringvorlesung werden:
Wie werden Bilder zu Blickfängern? Inwiefern hängen Bildwerdung und Sozialität zusammen? Welche Blickerfahrungen sind uns zugänglich? Wie hemmen oder motivieren Blicke unser Sehen? Wie verändern Blicke bisherige Sichten? Was bedeutet es beispielsweise zurückzublicken oder wegzublicken? Von woher lässt sich ein Überblicken, Ausblicken, Einblicken oder Rückblicken denken?
In der Ringvorlesung werden verschiedene kunstpädagogische Positionen ihr Verständnis des Begriffs aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zur Diskussion stellen.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Prof. Dr. Andrea Sabisch

resonanz.
Werkstattseminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2018)
Als Begriff, Denkfigur und künstlerischer Impuls verweist »Resonanz« auf Frequenzen und Rhythmen, auf Widerhall, Nachklang oder Echos. Von ästhetischen wie auch sozialen Prozessen und Relationen ausgehend, zeigen sich Dynamiken, die – etwa zwischen Ansprache und Anspruch, Anerkennung und Beachtung – dialogische Verhältnisse in Schwingung bringen.
Gehen wir von einem dezentrierten Subjekt aus, geraten eigene Verwobenheiten in grössere Zusammenhänge: Wovon werden wir in Schwingung versetzt, angeregt, angezogen oder auch abgestossen, gestört und irritiert? Welche Resonanzräume umgeben oder bewegen uns und wie antworten wir darauf? Wie treten wir in Resonanz und erfahren diese?

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Nadia Bader

relations.
Seminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (WiSe 2017/18)
Als Beziehungen, Zusammenhänge, Verhältnisse und Verbindungen verstanden, werden ‚relations’ zu einer interessanten und wichtigen Denkfigur kunstpädagogischer Theorie und Praxis und können als Grundbedingung für Bildungsprozesse gesehen werden. Im Seminar wollen wir Bedingungen, Bedeutungen und Ausformungen für den kunstpädagogischen Diskurs erarbeiten: Welche Formen und Formate eines ‚Zwischen’ erzeugen Relationen im Kontext von Kunstpädagogik? Wie können wir Möglichkeitsräume von Kunstpädagogik anhand von sozialen oder auch materialen Beziehungen erschließen? Welche Potentiale bilden künstlerische INTERventionen als Mittler, Vermittler oder Erzeuger von Leerstellen?

per|ma|te|ri|anz, die
Konzepte und Strategien der Ästhetischen Bildung
Seminar im Fach ‚Kunst im Sozialen: Kunsttherapie und Kunstpädagogik‘ Hochschule für Kunst im Sozialen Ottersberg (SoSe 2017)
In den Diskursen um Bildlichkeit und Bildung haben die Begriffe der Performanz und Performativität eine zentrale Rolle eingenommen. In Bildung vor Bildern fragt Karl-Josef Pazzini: »Warum spricht man eigentlich nie von ›Permaterianz‹? […] Bildung geht doch auch durch die Materie hindurch.« (Pazzini 2015: 24) Damit wird der Fokus auf die spezifischen Materialitäten künstlerischer Produktions- und Rezeptionsprozesse gelenkt, die im Seminar in Theorie und praktischer Erprobung behandelt werden.

http://www.hks-ottersberg.de
Eine gemeinsame Veranstaltung mit Ole Wollberg.

reflexion.
Einführende Vorlesung in die Fachdidaktik Bildende Kunst + Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2017)
Reflexion ist mehr als sprachlich gezähmtes Nachdenken. Reflexion knüpft an die Sinne, an Medien und Subjekte an und verweist auf die Grenzen des Verstehens und des Bewusstseins. Reflexion bezeichnet sowohl eine Praxis (vgl. Mersch 2015) als auch eine Form des Nachsinnens. Je nachdem, wie und in welchem Medium wir reflektieren, wird anderes zum Gegenstand. Und je nachdem, was wir thematisieren, werden andere Weisen der Reflexion erforderlich. Gerade in pädagogischen Kontexten wird der Begriff der Reflexion oftmals als Ziel der Auseinandersetzung verstanden. Aber worin besteht die Praxis des Reflektierens im kunstpädagogischer Forschung und Lehre? Welche Formate, Settings und Intiativen lassen sich ausgehend vom Ästhetischen denken? Wie unterscheidet sich ein Reflektieren durch Experimentieren, von einem Reflektieren durch Sichtung, Ordnung und Gewichtung im Visuellen? Reflektieren wir anders, wenn wir unterrichten, als wenn wir kuratieren, publizieren oder kollaborieren? Welches sind Formen der Rahmung, der Kommentierung, der Überarbeitung und der Rückmeldung? Wie ist der zeitliche und räumliche Abstand von Reflektiertem und Reflektierendem zu denken? Welche Traditionen des Reflektierens haben sich in der Kunstpädagogik herausgebildet?

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Prof. Dr. Andrea Sabisch

…than we can tell.
Konzepte und Strategien der Ästhetischen Bildung
Seminar im Fach ‚Kunst im Sozialen: Kunsttherapie und Kunstpädagogik‘ Hochschule für Kunst im Sozialen Ottersberg (WiSe 2016/17)
Ausgehend von den thematischen Schwerpunkten der ‚Bilderfahrung‘ und des ‚impliziten Wissens in ästhetischen Praktiken‘ sollen theoretische und praxisbezogene Aspekte ästhetischer Bildung erarbeitet und gemeinsam reflektiert werden.

http://www.hks-ottersberg.de
Eine gemeinsame Veranstaltung mit Ole Wollberg.

frames. 
Seminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (WiSe 2016/17)
Rahmungen als Handlungsräume, Orientierungen, Ordnungen, Kontraste, Differenzen, Positionen oder Settings verstanden bringen etwas hervor, das sich als Gerahmtes erst durch und mit der Rahmung selbst bildet. Vexierende Blicke zwischen dem Rahmenden und dem Gerahmten verweisen auf die Verwobenheiten zwischen beiden und eröffnen als Modell verstanden einen spannenden Transfer auf kunstpädagogische Theorie und Praxis.
Rahmungen als Moment des Ein- und Zuordnens und in diesem Sinne als rahmensetzend, verweisen auf deren orientierendes wie ordnendes Potential. Rahmenverschiebungen schließen zugleich Neues ein und Anderes wieder aus und verdeutlichen damit ein Rahmungen inhärentes Differenzmoment.
Während uns das Visuelle im Blickfeld umgrenzt widerfährt, erzeugt sich mit der Identifikation von Bildlichkeit eine weitere Rahmung, welche das Bildliche erst konstituiert. In Bezug auf Theorie lässt sich von verschiedenen theoretischen Rahmungen in Form von Diskursen sprechen, oder von Positionen, verstanden als Haltungen. In der Praxis treten Rahmungen auch anhand von Settings, Aufgaben oder Material hervor und eröffnen Handlungs- und Denkräume.
Unter dem Titel ‚frames’ wollen wir im Seminar anhand der Figur der Rahmung deren Bedeutungen und Ausformungen für den kunstpädagogischen Diskurs erarbeiten und darüber eine erste Verständigung über die Aufgaben und Gegenstände des Lernbereichs Bildende Kunst und der Kunstpädagogik ermöglichen.

visual gap.
Werkstattseminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2016) 
Sichtbares und Unsichtbares zeigen sich als changierende Pole einer Beschäftigung mit dem Visuellen – mit Visueller Bildung. Zwischen dem, was sich zeigt und dem, was sich nicht zeigt eröffnen sich Potentiale für einen produktiven, ästhetischen und auch bildenden Spalt, der als Animation, Serielles oder Leerstelle an uns herantritt. Das Seminar beschäftigt sich aus kunstpädagogischer Perspektive mit sich daraus ergebenen Fragestellungen, Spielräumen und Darstellungsebenen. Eine Verschränkung aus analogen und digitalen Visualisierungen wird zur Folie einer medienspezifischen Reflexion. Übungen zu Bildzwischenräumen und Experimente zu antiillustrativen, antikonventionellen Darstellungsformen bieten Raum für eine Auseinandersetzung mit Fragen des Zeigens und Nicht-Zeigens. Es sind Exkursionen in der Stadt und in die Hamburger Kunsthalle geplant, die Anknüpfung an dokumentarische und performative künstlerische Strategien bieten.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Prof. Dr. Andrea Sabisch

zeigen.
Einführende Vorlesung in die Fachdidaktik Bildende Kunst + Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2016) 
Über die Dimension des Zeigens als präsenzbasierte visuelle Praxis ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden. Die wissenschaftliche und philosophische Auseinandersetzung mit bildlichen Darstellungsformen markiert gegenwärtig eine »Ausweitung der Perspektive« auf andere als sprachliche Sinnerzeugungsweisen (vgl. Beck / Göppelsröder 2014, 10). Gleichwohl gibt es Modi des Zeigens auch innerhalb sprachlicher Kontexte, von deiktischen Verweisungen bis hin zur Ausstellung der Schrift.
Neben den medial tradierten und präfigurierten Modi des Zeigens werden in Lehre und Forschung auch diverse Praktiken des Zeigens kultiviert. Wann werden sie wirksam? Wie hängen Zeigen und Lehren / Vermittlung zusammen? Wie sind die Relationen von Sagen und Zeigen zu denken? Inwiefern grundiert das Zeigen soziale Verständigungsprozesse? Welchen Erkenntnisanspruch hat das Zeigen im Rahmen des Ästhetischen (vgl. Mersch 2015)? Welche medien- und kunstpädagogischen Konzeptionen setzen sich mit dem Zeigen auseinander?

Eine gemeinsame Veranstaltung mit Prof. Dr. Andrea Sabisch und Ole Wollberg

visual native. 
Seminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (WiSe 2015/16)
Das Visuelle, zum Sehen gehörend, mag im Alltagskontext kaum Fremdheit zeigen. Befragen wir den Begriff des Visuellen, kommen wir unserem Grundverständnis näher, mit dem wir Visualität begegnen. Fragen wir weiter nach den Grenzen und Extensitätsradien des Visuellen, oder nach einem Wie von visuellen Erfahrungen, gerät ins Wanken, was uns zunächst vertraut erschien. Unter der Begriffskonstruktion ‚visual native’, die an den 2001 von Marc Prensky geprägten Begriff des ‚digital native’ angelehnt ist, beabsichtigt das Seminar ausgehend von der Figur des Visuellen eine erste Verständigung über die Aufgaben und Gegenstände des Lernbereichs Bildende Kunst und der Kunstpädagogik zu ermöglichen. Die Visuelle Bildung, deren inhaltliche Konzeption und Weiterentwicklung seit 2013 im Arbeitsbereich vorangetrieben wird, stellt einen wichtigen Ausgangspunkt für das Seminar dar. Figuren wie Aufmerksamkeit, Affizierung und Intuition zeigen sich als Momente, anhand derer wir uns exemplarisch mit Wirkungen und Potentialen des Visuellen und der Spezialform des Visuellen, dem Bildlichen, beschäftigen wollen.

bild und bewegung. 
Werkstattseminar Lernbereich Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2015)
Was ist ein Bild? Wie erscheinen Bilder? Welche Darstellungsmodi des Bildes lassen sich im Bezug zur Bewegung denken? Wie verorten sich Bild, Betrachter und Bewegung zu- und miteinander? Welche Ebenen der Zeitlichkeit werden spürbar? Lässt sich von einer Bewegungsillusion des Bildes sprechen? Das Seminar bietet die Möglichkeit in gemeinsamen praktischen Übungen und theoretischen Anbindungen zu Bild und Bewegung diesen und weiteren Fragen nachzuspüren. Anhand von Bildexperimenten können gewohnte Sichtweisen und der alltägliche Umgang mit Bildern aufgebrochen werden. In der Entwicklung eigener künstlerischer Projekte sollen die Teilnehmenden das Spannungsgefüge zwischen Bild und Bewegung aufspüren und befragen.

diskursiv.
Einführung in die Fachdidaktik Bildende Kunst, Universität Hamburg (SoSe 2015)
Kontroverse Sichtweisen, ein Gedankenaustausch, ein hin und her gehendes Gespräch, eine Auseinandersetzung mit den eigenen, wie mit den fremden Fragestellungen: Das Seminar zur Einführung in die Fachdidaktik Bildende Kunst möchte exemplarisch Diskurse der Kunstpädagogik beleuchten und diese reflektieren. Der Fokus liegt auf den Diskursen zur Ästhetischen Forschung, Künstlerischen Forschung, Artistic Research, Künstlerischen Feldforschung, Kunstorientierung der Kunstpädagogik, Kunst der Spurensicherung und weiteren Spannungsfeldern zwischen Kunst, Pädagogik und Wissenschaft. Dabei soll es neben den inhaltlichen Dimensionen der Diskurse auch darum gehen, wo Diskurse sichtbar werden und von wem die Diskurse aus welcher Perspektive geführt werden.