Vortrag im Rahmen der Tagung Kritik (in) der Kunstpädagogik: Ihre Formen, Relationen und Potentiale denken, Universität Mozarteum Salzburg, Bildende Künste und Gestaltung 25. November 2022. Veranstaltet von Prof. Dr. Iris Laner
„Verstehen wir ästhetische Erfahrungs- und Bildungsprozesse als unverfügbare, wie zugleich zentrale kunstpädagogische Momente, zeigt sich deren Reflexion als potentiell bildend. Hinterfragen wir aus Forschungsperspektive kritisch, was vermeintlich gewusst war, wenden wir uns Leerstellen zu oder inszenieren diese, um daran möglicherweise theoriebildend zu arbeiten. Der Beitrag wendet sich Reflexion als kritische Geste am Beispiel der Bildreflexionen zu.“
Kritik (in) der Kunstpädagogik: Ihre Formen, Relationen und Potentiale denken
Tagung am 25. und 26. November 2022
im Textil-Atelier, KunstWerk, Alpenstrasse 75, Salzburg
Das Kritisieren und die kritische Auseinandersetzung kann die Kunstpädagogik sowohl in Theorie, in Empirie als auch in der Praxis stärken. Um diese Stärkung zu forcieren, ist eine Verständigung über die Möglichkeiten der Kritik als einer theoriebildenden Geste, einer erfahrungsorientierten Haltung und einer ästhetischen wie auch kulturellen Praxis notwendig, die nicht zuletzt Klarheit über bereits bestehende Anknüpfungspunkte schaffen möchte.
Um den (möglichen wie auch den kursierenden, expliziten und impliziten) Verwendungen des Konzepts der Kritik in der Kunstpädagogik auf die Spur zu kommen und das Spektrum seiner Bedeutung im Diskurs, in der Forschung und in der Praxis auszuloten, will die Tagung unterschiedlichen Stimmen Raum geben. Dabei sollen unter anderem folgende Fragen zur Diskussion gestellt werden:
• Welche Kritiken (feministische, politische, soziale, pädagogische, postkoloniale, raumtheoretische, neomaterialistische…) kommen im kunstpädagogischen Diskurs, in der kunstpädagogischen Forschung bzw. im kunstpädagogischen Handeln zum Einsatz?
• Welche Perspektivierung des Kritisierens verlangt ein kunstpädagogischer Zugriff?
• Welche historischen oder zeitgenössischen Konzepte der Kritik sind für die Kunstpädagogik von Interesse?
• Inwiefern sollte die Kunstpädagogik (keine) kritische Disziplin sein?
• Was, wer und wie kann oder sollte aus Sicht der Kunstpädagogik kritisiert werden?
• Inwiefern und wie können eine kritische Haltung, Kritisieren und Kritikfähigkeit innerhalb der kunstpädagogischen Praxis vermittelt werden?
• Welche Aspekte der Kunstpädagogik als Disziplin sollten kritisiert werden und welche Stellung nimmt die Kritik entsprechend als disziplinenbildende Form der Auseinandersetzung ein?
Programm
Freitag 25.11.2022
13:30 – 14:00 Iris Laner: Begrüßung und Einführung
14:00 – 14:45 Stefanie Johns: Wissen entrücken. Reflexion als kritische Geste
14:45 – 15:30 Rahel Puffert: Wer hat Angst vor Kommune, Kollektiv und Kooperation? Eine kunstpädagogische Kritik an der Documentakritik
15:30 – 16:00 Kaffeepause
16:00 – 16:45 Volkmar Mühleis: Artuarium – Kunstpädagogik zwischen Rationalismus und Bildung
16: 45 – 17:30 Ruth Sonderegger: Zum Verhältnis von Kritik und Affirmation. In der Ästhetik und darüber hinaus
17:30 – 18:00 Pause mit Snack
18:00 – 19:00 Johanna Doppler, Alexander Feuchter, Iris Laner, Ariane Perktold, Eva-Maria Schitter, Lea Wiednig: Kritik als Motiv und Movens der Kunstpädagogik?
Eröffnung von Frageräumen und Markierung von Diskussionsfeldern
Gemeinsames Abendessen
Samstag 26.11.2022
9:30 – 10:00 Kaffee und Tee
10:00 – 10:45 Nanna Lüth: „[Ich] will ein Fisch im Wasser sein.“ Kritik und Leichtigkeit in der Kunstpädagogik
10:45 – 11:30 Katja Hoffmann: kritisch, reflexiv oder normativ? Überlegungen zum Umgang mit »der« Kunstgeschichte aus kunstpädagogischer Perspektive.
11:30 – 12:00 Imbiss und Kaffee
12:00 – 12:45 Barbara Mahlknecht: Undoing Critique/Criticality? Dekoloniale und queer-feministische Entwürfe in Kunst, Kuratieren und Kunstvermittlung
12:45 – 13:30 Annette Krauss: Entüben im institutionellen Wirbelwind